Einige Infos über Alpakas – Kameliden
Was ist der Unterschied zwischen Alpakas und Lamas?
Alpakas und Lamas gehören beide zur Familie der Neuweltkameliden. Mit einem Stockmaß von 80-100 cm und einem Gewicht von 65-80 kg ist das Alpaka jedoch kleiner als das Lama. Es wird nicht wie das Lama als Lastentier verwendet, sondern in Südamerika schon seit mehreren Jahrtausenden als Faserlieferant gezüchtet. Das wichtigste Erkennungsmerkmal des Alpakas ist daher sein langes, feines Vlies. Auch sein Kopf ist bewollt.
Außerdem ist die Alpakaschnauze etwas kürzer als die des Lamas.
Die Ohren von Alpakas sind gerade, spitz zulaufend und kürzer als die gebogenen „Bananenohren“ der Lamas.
Spucken Alpakas auch wie Lamas?
In erster Linie untereinander, um ihren Rang in der Herde zu behaupten.
Auf Menschen spucken sie nur, wenn sie sich bedroht durch diese fühlen und andere Warnsignale wie z.B. das Anlegen der Ohren, keine Wirkung gezeigt haben. Dann holt das Alpaka halb verdauten Mageninhalt hoch und spuckt zielsicher in Richtung Kopf oder Hals seines Gegenüber. Also ist das Schlimmste, was einem passieren kann, dass man ein paar grünliche Flecken abkriegt.
Wenn man jedoch ruhig mit Alpakas umgeht, wird man weniger das Spucken der Tiere erfahren, sondern vielmehr, wie sanft und neugierig sie sind.
Worin unterscheiden sich Huacaya- und Suri-Alpakas?
Diese zwei Alpakatypen unterscheiden sich vor allem im Vlies. Das Huacaya-Alpaka hat ein fülliges Vlies und ähnelt wegen der Kräuselung der Faser eher einem kuscheligen Teddy-Bär als das Suri-Alpaka, bei dem die sehr seidig aussehende Faser in längeren Strähnen am Körper herabhängt. Die Faser scheitelt sich beim Suri über dem Rücken und hat einen sehr hohen Eigenglanz. Was ihren Charakter betrifft, sind Huacayas eher ruhiger als die meist temperamentvolleren Suris.
Fühlen sich Alpakas bei uns wohl?
Alpakas stammen aus Südamerika. Im Gebirgszug der Anden leben sie auf 4000-6000 Meter Höhe und sind tagsüber der Sonne und nachts Temperaturen bis minus 30 Grad ausgesetzt. Daher ist es den Tieren bei uns bestimmt nicht zu kalt und sie können ganzjährig im Freien gehalten werden. Ein offener Unterstand genügt ihnen. An heißen Sommertagen suchen die Tiere häufig nach einem Schattenplatz. Wichtig ist, dass die Tiere genügend Auslauf haben und niemals einzeln gehalten werden, denn Alpakas sind Herdentiere. Sie kommunizieren untereinander z.B. über ihre Körperhaltung, Schwanz- und Ohrenbewegungen sowie verschiedene Laute, die aber fast immer sehr leise sind. So stört z.B. das leise Summen von Muttertieren mit sehr jungen Babys sicherlich keinen Nachbarn.
Wie oft deckt man eine Alpakastute?
Eine Alpakastute kann jedes Jahr ein Junges zur Welt bringen. Zwillinge sind sehr selten. Eine Stute kann bereits mit eineinhalb bis zwei Jahren zum ersten Mal gedeckt werden (Hengste sind erst mit ca. 2½ Jahren geschlechtsreif). Die Tragzeit beträgt 11½ Monate. Zwei bis drei Wochen nach der Geburt kann die Stute wieder gedeckt werden. Sie ist dann auch jederzeit aufnahmefähig, da ihr Eisprung erst durch die „Balzlaute“ des Hengstes ausgelöst wird. Ob eine Stute trägt, lässt sich einfach herausfinden, wenn man den Hengst nach 14 Tagen erneut mit der Stute zusammenbringt. Trägt sie, wird sie den treibenden Hengst durch Spucken abweisen. Ist sie aufnahmebereit, so legt sie sich auf den Boden.
Welche Körperpflege brauchen Alpakas?
Die Körperpflege der Tiere bereitet Alpakahaltern keinen großen Zeitaufwand. Es gibt einen wichtigen Termin im Frühjahr, wenn die Alpakas geschoren werden. Ansonsten wird das Alpakavlies nicht gekämmt und auf keine andere Art und Weise gesäubert. Dabei würde man die feine Alpakafaser nur beschädigen. Wenn die jährliche Alpakaschur ansteht, heißt das, dass man vor der Sommerhitze die Faser von ca. 15cm auf 5mm kürzt. Lediglich auf dem Kopf („Top“ genannt) und am Schwanz lässt man die Faser länger stehen. So kann auch beim geschorenen Tier die Faserqualität beurteilt werden.
Ansonsten muss man den Schwielensohlern alle paar Monate „die Zehennägel schneiden“. Dazu zwickt man ihnen einfach mit einer Rosenschere die Spitzen ab. Gelegentlich muss man ihnen vielleicht am Top noch die Haare, die in die Augen hängen, kürzen, so dass ihre Sicht nicht eingeschränkt ist.
Bei einzelnen Tieren kann eine Zahnkorrektur nötig sein.
Außerdem werden die Tiere regelmäßig entwurmt und geimpft.
Auch wenn die Körperpflege der Tiere Alpakahaltern keinen großen Zeitaufwand bereitet, ist es unerlässlich, die Tiere möglichst täglich zu beobachten, um sicher zu gehen, dass es ihnen gut geht.
Wovon ernähren sich Alpakas?
Wie alle Kamele sind auch Alpakas Wiederkäuer. Sie sind sehr genügsame Tiere und ernähren sich von Gras und Heu. Natürlich brauchen sie auch ausreichend Frischwasser. Ansonsten braucht man lediglich einen Mineral-Leckstein für sie. Zusätzlich geben wir tragenden Tieren oder Tieren, die noch im Wachstum sind, zur Kräftigung etwas Alpakamüsli, dem wir noch Luzerne zusetzen. Als besonderes Leckerli freuen sich darüber natürlich auch alle anderen Tiere.